Wem gleicht der Mensch?
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Giussani, der Gründer der weltweiten Bewegung «Comunione e Liberazione», die sich jetzt auch in Deutschland stark ausbreitet, sucht heute in mehreren Schriften seine sich stark ausfächernde Bewegung durch theologisch konzentrierte Schriften in ihrem geistigen Zentrum zusammenzuhalten. Des Menschen Gesicht findet - inmitten eines säkularisierten Humanismus, wo die Mitglieder der Bewegung leben - nur wer sich an die «imago Dei» erinnert: Mensch als Gottes Bild, in welchem Gott immerfort lebt, lenkt lebendig hält. Der Mensch ist radikale Beziehung zum liebenden göttlichen Ursprung - oder er entfremdet sich von sich selbst. Höhepunkt von Giussanis kraftvoller Analyse dürfte seine Verherrlichung von Gottes Barmherzigkeit sein, die er jenseits von seiner Gerechtigkeit und Güte ansiedelt. Selbstdarbringung als personaler Vollzug der objektiven Gottzugehörigkeit wird von selber auch zur Begründung wahrer Mitmenschlichkeit, vorbildlich dargelebt in einer die Kirche gnadenhaft konkretisierenden gemeinschaftlichen Bewegung.